Peelings sind der Turbo, der die Revitalisierung unserer Haut beschleunigt. Alleine schon deshalb sollten sie auf jeden Fall fester Bestandteil einer jeden Pflegeroutine sein. Höchstwahrscheinlich hat daher auch jeder von uns schon diverse Erfahrungen mit Haut-Peelings sammeln können – und dabei feststellen müssen: Peeling ist nicht gleich Peeling! Denn wie so oft bietet auch hier der Markt eine fast grenzenlose Fülle an Pflegeprodukten. Und deren unterschiedlichen Konzepte und variierenden Inhaltsstoffe sorgen auch für teilweise sehr vielfältige Effekte. Grund genug also, sich die Produkte einmal näher anzuschauen. Wie Peelings aufgebaut sind, was sie unterscheidet, wie sie wirken, was sie können – all das findet ihr hier in einer kompakten Übersicht:

Aus alt mach neu – das Peeling-Prinzip

Das Geheimnis einer glatten, strahlenden Haut beginnt bekanntermaßen bereits mit der Reinigung. Die regelmäßige Gesichtsreinigung entfernt effektiv Make-up, Schmutz und andere Unreinheiten von der Hautoberfläche. Und das lässt die Haut wieder frisch erstrahlen und verbessert den Teint.
Auf der Hautoberfläche können wir also schon recht schnell mit einfachen Mitteln positive Effekte erzielen. Aber einmal mehr passiert das tatsächlich Interessante erst in den tieferen Hautschichten! Denn das echte Geheimnis einer vital aussehenden Haut ist der Zellstoffwechsel.
Habt Ihr Euch schonmal gefragt, warum jüngere Haut so glatt und weich ist? Das liegt daran, dass  sich die Haut in jungen Jahren auf natürliche Weise alle paar Tage erneuert – alte Hautzellen werden abgestossen, neue werden gebildet. 
Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich jedoch der Zellstoffwechsel und die abgestorbenen Zellen setzen sich auf der Hautoberfläche fest, verstopfen die Poren und verstärken dadurch feine Linien und Fältchen. 

Wie können wir also diese abgestorbenen Hautzellen loswerden und den Hauterneuerung-Prozess ankurbeln?

Ihr ahnt es schon – hier kommt das Peeling ins Spiel! 

Unsere Haut erneuert sich durchschnittlich alle 28 Tage. In diesem Zeitraum wandern die Hautzellen an die Oberfläche der Haut und sterben dort ab. Bei reiferer Haut dauert der Prozess sogar noch etwas länger. Unser Teint kann dadurch fahl aussehen; auch Verhornungen sind möglich, die zusätzlich noch bei einer Mischhaut Unreinheiten verursachen können. Das hat zur Folge, dass Pflegewirkstoffe gar nicht mehr in die Haut eindringen und sich entfalten können. 

Peelings und ihre vielfältige Wirkung

Hier können Peelings, die auf unsere Hautbedürfnisse abgestimmt sind, Abhilfe schaffen. Sie entfernen abgestorbene Hautschüppchen schnell und zuverlässig, unterstützen den Zellstoffwechsel und setzen den Erneuerungsprozess in Gang, was die Haut rosig strahlen lässt. 

Ein Peeling kann somit das Erscheinungsbild der Haut verbessern und tolle Pflege-Ergebnisse erzielen:

  • Reduzierung von feinen Linien und Falten 
  • Minimierung von Hautunreinheiten, Öffnung der Poren
  • Reduzierung von Pigmentflecken
  • Verfeinerung des Hautreliefs / frischer Teint
  • Durchblutung der Haut
  • Verbesserung der Aufnahme von Pflegeprodukten
  • Anregung der Kollagenproduktion / Verbesserung der Hautelastizität

Damit die reifere Haut immer vital aussieht, sollte meines Erachtens, ein Peeling regelmäßiger Bestandteil der Hautpflegeroutine sein – am besten alle ein bis zwei Wochen, je nach Hauttyp und Pflegebedürfnis.

Welche Arten von Peelings gibt es?

Peelings für zu Hause gibt es in einer Vielzahl von Formulierungen, von Einweg-Pads über Masken bis hin zu Seren für die Nachtanwendung. Die einzelnen Peeling-Arten unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung. 
Im Allgemeinen werden die Peeling-Methoden in zwei Kategorien unterteilt, nämlich in chemische und mechanische Anwendungen.

Chemische und mechanische Peelings

Die Aufgabe eines Peelings – übrigens auch als Exfoliation („Ablösung“ ) bekannt – ist es also, abgestorbene Hautzellen von der Hautoberfläche zu entfernen. Dazu gibt es im Wesentlichen zwei Methoden, dies zu erreichen.

Mechanische Peelings

Mechanische Peelings nutzen Schleifkörper, um abgestorbene Hautzellen manuell zu entfernen. Wahrscheinlich habt Ihr Sie schon einmal ein mechanisches Peeling verwendet. Das sind meistens Produkte für die Hautreinigung oder andere Pflegeprodukte, die verschiedene Peelingkörper, pulverisierte Fasern, gemahlene Fruchtkerne oder Jojobawachs-Kügelchen enthalten.

Chemische Peelings

Bei einem chemischen Peeling werden Säuren oder Enzyme verwendet, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Diese dringen in die Haut ein und aktivieren die Zellerneuerung und Kollagenproduktion. Nach regelmäßiger Anwendung ist ein frischer Teint garantiert.

Chemische und mechanische Peelings – unterschiedliche Effekte für die Haut

Chemische Peelings

Alpha-Hydroxysäuren (AHAs):

AHAs werden in der Regel für leichte chemische Peelings verwendet und aus natürlichen Quellen wie Milch, Obst und Zucker gewonnen. Die beliebtesten AHAs für Hautpflegeprodukte sind zum Beispiel Milchsäure (aus Milch) , Glycolsäure (aus Zucker) oder Mandelsäure.

Nutzen für die Haut:

Anti-Aging für trockene Haut – ebenmäßiges Hautbild

  • kleinste Molekülgröße – daher dringt die Säure leichter in die Haut ein
  • tiefenwirksam – stärkt die Kollagenbildung
  • feuchtigkeitsbindend

Mögliche Nachteile:

Beta-Hydroxysäure (BHA):

BHA wird in leichten chemischen Peelings verwendet und ist meistens eine synthetische Variante, die aus der gleichen Quelle (Salicylsäure) wie Aspirin gewonnen wird. 

Nutzen für die Haut:

Perfekt für Mischhhaut oder fettige Haut

  • Milderung von Unreinheiten, Öffnung verstopfter Poren
  • entzündungshemmend 

Mögliche Nachteile:

Poly-Hydroxysäure (PHA):

Das ist das sanfteste Säurepeeling. Genauso wie AHA spendet PHA Feuchtigkeit und ist wegen seiner größeren Molekülgröße besonders mild und dennoch effektiv in der Wirkung. Zu den bekanntesten PHAs in der Kosmetik zählen Gluconolacton & Lactobionic Acid.

Nutzen für die Haut:

Für trockene, empfindliche Haut super geeignet

  • PHAs ähneln den AHAs, aber sie wirken oberflächlicher und sind weniger reizend
  • Glättender Effekt und mit viel Feuchtigkeit versorgte Haut
  • Stärkt Kollagen – und Elastinbildung

Gut zu wissen: Die Säure-Peelings für zu Hause besitzen meist eine Konzentration von fünf bis zehn Prozent, die man nicht überschreiten sollte. Beim Hautarzt oder der Hautärztin lässt sich hingegen auch ein Peeling mit einer höheren Konzentration (z.B. 30-40%) professionell durchführen.

Enzym-Peeling:

Enzyme aus natürlichen Quellen wie Früchten, wirken ähnlich wie Peelings auf Säurebasis, jedoch langsamer, was sie sicher und sanft für unsere Haut macht. Enzympeelings sind im Markt als Pulver- oder Cremeform erhältlich.

Nutzen für die Haut:

  • einfach anzuwenden
  • schonendes oberflächliches Peeling, insbesondere für empfindliche, sensible Haut
  • sanfter Reinigungseffekt – natürlicher Glow
  • revitalisierend – Zellneubildung wird sanft angeregt

Mögliche Nachteile:

– Hauterneuerung in tieferen Hautschichten wird nicht angeregt

Mechanische Peelings

Entweder enthalten mechanische Peelings kleine Körnchen, zum Beispiel pulverisierte Fasern, gemahlene Fruchtkerne oder Jojobawachs-Kügelchen. Diese eignen sich für ein oberflächiges Peeling mit geringem Risiko, die Haut wird dadurch nicht zu sehr gereizt.

Oder es werden große Körnchen, mit einer stärkeren Schleifwirkung verwendet. Dazu werden Materialien wie zum Beispiel Mikrokristalle verwendet. Diese Peelings eignen sich jedoch im Gesicht eher für „robuste“ Haut.

Nutzen für die Haut:

  • schnell und unkompliziert bei normalen Hautzuständen anzuwenden
  • durchblutungsfördernd
  • preisgünstig

Mögliche Nachteile bei grobkörnigen Peelings:

  • Mikroverletzungen auf der Hautoberfläche möglich (Vorsicht empfindliche Haut)
  • Infektionen bei unreiner Haut möglich (Verteilung der Bakterien)
  • Verhornung der Haut durch zu starke Reibung möglich (die Haut kann, zum eigenen Schutz, mit einer vermehrten Talgproduktion oder Verhornung reagieren)

Fazit

Wenn ihr eine normale Haut mit wenigen Problemen habt, könnt ihr sowohl mit chemischen als auch mit mechanischen Peelings experimentieren, um herauszufinden, welches euch am besten gefällt. Wer Fältchen und Pigmentflecken schonend und nachhaltig reduzieren möchte, trifft mit einem Fruchtsäure-Peeling eine gute Wahl.

Auch wenn ihr euch für das richtige Peeling für eure Haut entscheidet, müsst ihr darauf achten, es nicht zu übertreiben. Wenn ein Peeling zu häufig angewendet oder bei mechanischen Peelings zu viel Druck ausgeübt wird, kann dies zu Hautreizungen und Entzündungen führen.

Und es gilt – wie so oft in der Kosmetik: Weniger ist mehr! 😉

Quellen:

https://www.qvsiete.com/wp-content/uploads/PHA_2003-Poster.pdf

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ajd.12715

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4554394/

Katja Kappesser

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